Substanzen verschieben deine Grenzen beim Sex:

  • Kläre im Vorfeld mit dir selbst und deinen Sexpartner:innen, was du dir vom Sex unter Substanzeinfluss erhoffst. Besprecht vor dem Sex, welche Substanz und welche Dosis ihr konsumieren wollt.
  • Konsumiere nur im Umfeld von Menschen, denen du auch nüchtern vertraust. Informiere sie, wann und was du konsumierst.
  • Konsumiere nur so, dass du auf Signale deiner Sexpartner:innen noch achten kannst.
  • Verzichte auf Sex, wenn du dazu nicht mehr in der Lage bist.

Nur wenn alle aufeinander Acht geben, kommt es bei Sex unter Substanzen zu keinen grenzüberschreitenden, gewaltvollen oder verletzenden Situationen. Beachte dazu die Regeln zum Konsens.

Konsens bedeutet die aktive Zustimmung. Sie muss frei, selbstbestimmt, eindeutig und spezifisch geäussert werden. Wenn eine Person nicht zustimmen kann, weil sie high, schlafend oder verwirrt ist, darfst du keine sexuellen Handlungen vornehmen.

Jede Person darf jederzeit die Zustimmung zu Sex zurückziehen. Wer seine Zustimmung zu Küssen gibt, gibt noch lange keine Zustimmung zu anderen sexuellen Handlungen. Das gilt für Gelegenheitsbekanntschaften genauso wie für langjährige Sexpartner:innen.

Wenn dich jemand an einer Party sexuell belästigt...

…und trotz klarem «Nein!» von dir nicht damit aufhört, informiere die Security. Pass auf, wenn jemand versucht, dich mit angebotenen Getränken oder Drogen gefügig zu machen, und behalte deinen Drink im Auge.

Falls du Opfer sexueller Gewalt geworden bist, suche umgehend ein Spital zur Untersuchung auf und melde dich bei einer Opferberatungsstelle (gibt es in jeder grossen Stadt für kostenlose Hilfe und Begleitung). Auch wenn es sich um einen sehr starken Reflex handelt, ist es wichtig, dass du vor dem Arztbesuch nicht duschst. Dadurch würden wichtige Beweise für eine mögliche Anzeige vernichtet. Lass dich im Spital oder von der Beratungsstelle in Bezug auf das Vorgehen und die Folgen einer Anzeige beraten.