Heroin (chemische Bezeichnung: Diacetylmorphin, DAM) ist eine halbsynthetische Substanz, gehört zur Gruppe der Opioide (Schmerzmittel) und wird aus Rohopium hergestellt, einer Substanz, die aus Schlafmohn gewonnen wird.

Opioidagonisten (früher: Substitutionsmittel; Medikamente, die zur Therapie einer Heroinabhängigkeit eingesetzt werden)

Methadon, retardiertes Morphin (z. Bsp. Sevre Long®, MST®, Kapanol®), Buprenorphin (z.B. Subutex®), Levomethadon (L Polamidon®) und Diacetylmorphin (Diaphin). Diese Medikamente sind Opioide, die zur Stabilisierung bei Heroinabhängigkeit verwendet werden. Für User:innen, die Opiate nicht gewöhnt sind, kann deren Konsum schon in geringen Mengen lebensgefährlich sein (schwere Atemdepression, Erstickungsgefahr) und es gelten dieselben Nebenwirkungen wie unten beschrieben.

  • Gruppe

Downer

  • Erscheinungsformen

Als Heroin verkauft («Strassenheroin»): weisses bis cremefarbenes, graues oder bräunliches Pulver. Als Tabletten oder Diaphin verkauft (Diacetylmorphin): Achtung, durch die pharmakologische Reinheit ist die Dosierung zirka 5-fach höher als bei Strassenheroin.

  • Konsumformen

Heroin wird gespritzt oder geschnupft, seltener geraucht (Folienrauchen). Das Mischen von Heroin mit Kokain wird als Cocktail oder «Speedball» bezeichnet.

  • Dosierung

Die Dosis hängt stark vom Präparat bzw. dem Reinheitsgrad und von der individuellen Toleranz ab. Die tödliche Dosis liegt bei Personen ohne Toleranz bei ca. 60 mg reinem Heroin.

Schmerzlindernd, ausgleichend-beruhigend, angstlösend und euphorisierend. Dem euphorischen «Flash» zu Beginn folgt ein Zustand des Wohlbefindens und ein Gefühl der Gleichgültigkeit, Gelassenheit, Unbeschwertheit und Selbstzufriedenheit.

  • Wirkungseintritt

Gespritzt oder geraucht nach wenigen Sekunden, geschnupft nach einigen Minuten.

  • Wirkdauer

2 – 5 Std., abhängig von der Dosis und der Qualität des Stoffs.

  • Nacheffekte

1 – 2 Std.

Verlangsamung der Atmung, Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz, Blutdruckabfall, Pulsverlangsamung, Pupillenverengung und Harnverhaltung können auftreten. Bei Überdosierung kann es zur Reduktion der Atemfrequenz oder gar zum Atemstillstand mit potentiellen Hirn- und Organschädigungen bis hin zur Todesfolge kommen. Bei einer Überdosis muss immer ärztliche Hilfe hinzugezogen werden.


Langzeitrisiken

Bei regelmässigem Konsum von Heroin: Verwirrung, Erinnerungslücken, undeutliche und verwaschene Sprache sowie Koordinationsstörungen, extreme Verstopfung, Verringerung der sexuellen Lust. Die Gefahr einer Abhängigkeit mit psychischen und körperlichen Symptomen ist gross. Wenn sich eine Toleranz entwickelt hat und dem Körper nicht die benötigte Substanzmenge zugeführt wird, treten 8 – 12 Stunden nach der letzten Heroineinnahme körperliche Entzugserscheinungen ein. Entzugssymptome sind Schweissausbrüche und Kälteschauer, Augen- und Nasenrinnen, Erbrechen, Durchfall, Unruhe, Gereiztheit, Schwäche, Angst, depressive Zustände, schmerzhafte Krämpfe, Schlaflosigkeit; seltener auch Halluzinationen, psychotische Phasen und Krampfanfälle.

  • Heroin wird selten geschluckt, was die risikoärmste Konsumform darstellt. Ein grosser Teil der Wirkung geht jedoch verloren. Schnupfen ist die zweitrisikoärmste Konsumform, es kann allerdings auch zu ungewollten Überdosierungen kommen.
  • Heroin ist unterschiedlich rein, nur bei DAM-Tabletten ist die Reinheit verlässlich.
  • Das Risiko einer Überdosierung ist nach längeren Konsumunterbrüchen (kein Konsum von mehr als 2 Tagen) und bei unerwartet «reinen» Substanzen besonders hoch.
  • Konsumiere in ruhiger Umgebung und nicht allein.

Vorsicht beim Mischkonsum!

Substanzgruppen