GHB/GBL/BDO ist auch bekannt als G, Gina, Liquid Ecstasy, Fantasy oder KO-Tropfen. GBL (Gamma-Butyrolacton) und BDO (1,4-Butandiol) sind GHB-Vorläufersubstanzen, d.h. sie werden vom Körper in GHB umgewandelt. GHB ist eng verwandt mit der körpereigenen Gamma-Aminobuttersäure (GABA) und aktiviert bestimmte GABA-Rezeptoren. GABA ist der wichtigste hemmende Neurotransmitter im Gehirn und reguliert unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus, Gedächtnisfunktionen und Wachstumshormone. GHB/GBL/BDO kann je nach Wirkphase, Dosierung und individuellem Stoffwechsel sowohl stimulierend als auch entspannend und beruhigend wirken. In der Medizin wird GHB in der Behandlung der Narkolepsie und ich manchen Ländern auch gegen das Entzugssyndrom bei Alkoholabhängigkeit eingesetzt.[1] [2]

  • Gruppe

überwiegend Downer

  • Erscheinungsformen

flüssig

  • Konsumformen

verdünnt getrunken

  • Dosierung

GHB: 1–2 ml; GBL: 0.5–1 ml; BDO: 0.5–1 ml. Die Dosierung ist abhängig vom Verdünnungsgrad und bei GBL noch heikler als bei GHB, da nicht jeder Körper gleich schnell und gleich viel umwandelt. Im Zweifelsfall gilt: Weniger ist genug!

 

[1] https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0269881111421975
[2] https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/02791072.2014.921746

Extrem dosisabhängig und individuell sehr unterschiedlich. Das Wirkspektrum reicht von Euphorie, Entspannung, Enthemmung, Steigerung der sexuellen Lust, Wahrnehmungsintensivierung, Rededrang (Laberflash), leichtem Schwindel, Übelkeit, über Schläfrigkeit bis hin zu tiefem Schlaf mit Bewusstlosigkeit (Filmriss).[1]

GHB/GBL/BDO haben eine sexuell stimulierende Wirkung und verändern gleichzeitig das Bewusstsein. Unter dem Einfluss wirst du Situationen anders einschätzen. Setzt du GHB/GBL/BDO beim Sex ein, kläre Grenzen, Praktiken und Schutz mit deinen Sexualpartner:innen vor dem Konsum.

  • Wirkungseintritt

10–20 Min. nach der Einnahme

  • Wirkdauer

1–3 Std.[2]

  • Nacheffekte

2 bis 4 Std.

 

[1] https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/117825/1/Bosch%20et%20al%20GHB%20DL.pdf
[2] https://bpspubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/pdfdirect/10.1111/bcp.12863

Je höher die Dosis, desto wahrscheinlicher treten Kopfschmerzen, Übelkeit, Verwirrtheit, Schwindel, unkontrollierbare Muskelzuckungen oder Bewusstlosigkeit auf.[1]

Bereits eine Abweichung von einem Milliliter oder die Mischung mit Alkohol, Beruhigungsmitteln oder Opiaten kann zur Überdosierung und lebensbedrohlichen Konsequenzen bis zum Tod (Atemdepression!) führen. Anzeichen einer Überdosis sind nicht oder kaum störbarer Schlaf, Bewusstlosigkeit, Verschwinden von Reflexen und Atembeschwerden. Es ist schwer einschätzbar, ob jemand nur im Tiefschlaf ist oder schon im lebensbedrohlichen Koma liegt – im Zweifelsfall immer ärztliche Hilfe holen.

 

[1] https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/211211/

Langzeitrisiken

Der regelmässige Konsum kann zu Schlafstörungen, Ängstlichkeit und Zittern führen; es besteht die Gefahr der Abhängigkeit mit psychischen und körperlichen Symptomen. Bei chronisch hochdosiertem Konsum (mehrere Dosen täglich) kommt es beim Absetzen zu schweren körperlichen Entzugssymptomen wie epileptischen Anfällen, die lebensbedrohlich sein können. Die regelmässige Einnahme hoher GHB-Dosen und vor allem wiederholte Bewusstlosigkeit infolge von GHB-Einnahmen (oder Mischkonsum mit GHB) haben ein hohes Risiko für die Entwicklung anhaltender Störungen des Denkvermögens und der intellektuellen Leistungsfähigkeit.[1]

 

[1] https://www.researchgate.net/profile/T-Brunt/publication/352330864_Cognitive_Impairment_Following_Clinical_or_Recreational_Use_of_Gammahydroxybutyric_Acid_GHB_A_Systematic_Review/links/61b225bbec18aa3c19e354a5/Cognitive-Impairment-Following-Clinical-or-Recreational-Use-of-Gammahydroxybutyric-Acid-GHB-A-Systematic-Review.pdf

Amsterdam, J. V., Brunt, T. M., Pereira, F. R., Crunelle, C. L., & Brink, W. V. (2022). Cognitive Impairment Following Clinical or Recreational Use of Gammahydroxybutyric Acid (GHB): A Systematic Review. Current neuropharmacology, 20(4), 809-819.

Bosch, O. G., Eisenegger, C., Gertsch, J., von Rotz, R., Dornbierer, D., Gachet, M. S., ... & Quednow, B. B. (2015). Gamma-hydroxybutyrate enhances mood and prosocial behavior without affecting plasma oxytocin and testosterone. Psychoneuroendocrinology, 62, 1-10.

Bosch, O. G., Quednow, B. B., Bauer, M., Meyer-Lindenberg, A., Kiefer, F., & Philipsen, A. (2021). Psychische und Verhaltensstörungen durch Gamma-Hydroxybuttersäure.

Bosch, O. G., Quednow, B. B., Seifritz, E., & Wetter, T. C. (2012). Reconsidering GHB: orphan drug or new model antidepressant?. Journal of psychopharmacology, 26(5), 618-628.

Brennan, R., & Van Hout, M. C. (2014). Gamma-hydroxybutyrate (GHB): a scoping review of pharmacology, toxicology, motives for use, and user groups. Journal of psychoactive drugs, 46(3), 243-251.

M Brunt, T., GC van Amsterdam, J., & van den Brink, W. (2014). GHB, GBL and 1, 4-BD Addiction. Current Pharmaceutical Design, 20(25), 4076-4085.

Liechti, M. E., Quednow, B. B., Liakoni, E., Dornbierer, D., von Rotz, R., Gachet, M. S., ... & Bosch, O. G. (2016). Pharmacokinetics and pharmacodynamics of γ‐hydroxybutyrate in healthy subjects. British journal of clinical pharmacology, 81(5), 980-988.

  • Die Substanzen sind geruchlos. GHB schmeckt salzig, GBL/BDO seifig. GBL wirkt stark ätzend, reizt die Schleimhäute und belastet die Leber.
  • Verdünne GHB/GBL/BDO, bevor du es einnimmst mit einem nicht-alkoholischen Getränk.
  • Verzichte auf Mischkonsum jeglicher Art. Der Mischkonsum mit Alkohol, Benzodiazepinen und andern Beruhigungsmittel sowie mit Opiaten (auch Codein) kann auch bei geringen Mengen zu einer lebensgefährlichen Atemlähmung führen.
  • Auch wenn GHB/GBL/BDO (noch) nicht wirkt, lege nicht gleich nach. Oft führt das Nachlegen zur ungewollten Überdosierung.
  • Verzichte auf den Konsum GHB/GBL/BDO, wenn du allein bist.
  • Personen mit Epilepsie, Herz-, Leber- oder Nierenfunktionsstörungen gehen beim Konsum lebensgefährliche Risiken ein.
  • Führe nach regelmässiger Einnahme (täglich) einen Entzug nur unter ärztlicher Begleitung durch, da er lebensbedrohlich sein kann.

Vorsicht beim Mischkonsum!

Substanzgruppen